Expertenliste für Journalisten
Ansprechpartner für die Medien zu astrophysikalischen Themen.
© NASA |
Der Urknall Aus der Expansion der Galaxien im Universum schliessen wir auf eine heisse dichte Frühphase des Universums. Die Bilder der Mikrowellen-Hintergrundstrahlung geben ein einzigartiges Abbild der Inhomogenitäten des Urknalls. Modelle der frühen Entwicklung des Urknalls beruhen auf neuen hochenergetischen Prozessen über unser physikalisches Standardmodell hinaus. |
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Prof. Dr. Gerhard
Börner (links) Prof. Dr. Matthias Bartelmann (Mitte) Dr. Volker Müller (rechts) (Text) |
©AIP |
Kosmologie Aufgrund einfacher physikalischer Annahmen ist es möglich, ein Modell für das Universum zu konstruieren, das sich im Vergleich mit Beobachtungen überraschend gut bewährt. Es führt zu der Feststellung, dass fast alles im Universum dunkel ist: Kosmische Strukturen bestehen im Wesentlichen aus dunkler Materie, und dunkle Energie treibt es beschleunigend auseinander. Beides stellt uns vor große Rätsel. |
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Prof. Dr. Matthias
Bartelmann (links) (Text) Dr. Volker Müller (Mitte) Prof. Dr. Reinhard Genzel (rechts) |
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Prof. Dr. Matthias
Steinmetz (links) Prof. Dr. Simon White (Mitte) Prof. Dr. Gerhard Börner (rechts) |
WMAP ©NASA |
Kosmischer Mikrowellenhintergrund Das im heißen Urknall erzeugte Licht durchflutet noch heute das Universum und formt den kosmischen Mikrowellenhintergrund. Als das Universum nur 380.000 Jahre alt war, konnte sich diese Strahlung von der Materie lösen und ist heute, bei einem kosmischen Alter von 13.7 Milliarden Jahren, durch die kosmische Expansion auf 2.7 Kelvin abgekühlt. Eine präzise Vermessung dieses Lichtes lässt Schlüsse über die Zusammensetzung, Geometrie und Geschichte des Universums zu. |
Dr. Torsten Enßlin
(Text) |
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© NASA |
Allgemeine Relativitätstheorie Die fast hundert Jahre alte Allgemeine Relativitätstheorie ist eine bewährte Theorie, um das Universum als Ganzes sowie darin befindliche kompakte Objekte zu beschreiben. Einsteins Theorie ist derzeit das Beste, was wir haben um die folgenden Sachverhalte zu verstehen: Dunkle Energie und Expansion der Raumzeit, die kosmologische Rotverschiebung weit entfernter Galaxien, die Umgebung von Schwarzen Löchern und Neutronensternen, die Ablenkung von Licht bei Gravitationslinsen, die Dehnung der Zeit durch Massen und die bislang nur indirekt nachgewiesenen Gravitationswellen. |
Dr.
Andreas Müller (Bild) (Text) |
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©NASA |
Dunkle Materie Astronomen jagen seit über 70 Jahren nach der dunklen Materie in Galaxien, Galaxienhaufen und im frühen Universum. Die dunkle Materie besteht vermutlich aus sehr schweren Teilchen, etwa so schwer wie Goldatome, die beim Urknall entstanden sind. Sie sind unsichtbar und verraten sich nur durch die Schwerkraft, die sie auf die gewöhnliche Materie ausüben. In seltenen Wechselwirkungen können auch energiereiche Gammaquanten entstehen,die man vielleicht bald mit Satellitenexperimenten aufspüren kann. |
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Prof. Dr. Matthias
Bartelmann (links) Prof. Dr. Pavel Kroupa (Mitte) Prof. Dr. Harald Lesch (rechts) |
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Prof. Dr. Karl
Mannheim (links) (Text) Prof. Dr. Simon White (Mitte) Dr. Roberto Saglia (rechts) |
Galaxie M81 ©NASA |
Galaxien Als Galaxie wird im Allgemeinen eine gravitative gebundene große Ansammlung von Materie, Sternen, Nebeln usw. bezeichnet. Sie sind im Universum nicht gleichmässig verteilt, sondern bilden Gruppen, Haufen und Filamente. Aus der Art, wie genau sie zusammen klumpen, lassen sich Schlüsse über ihre Entstehung und Entwicklung ziehen. Zusätzlich können kosmologische Parameter ableitet werden, wie die Natur der Dunklen Materie und der Dunklen Energie, eines der größten ungelösten Rätsel der modernen Astronomie. |
Dr.
Stefanie Phleps (links) Prof. Dr. Pavel Kroupa (Mitte) Prof. Dr. Ralf-Jürgen Dettmar (rechts) |
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©HST/NASA |
Quasare Quasare sind Galaxien, die hauptsächlich im jungen Universum vorkommen. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass ihr Zentralgebiet sehr viel Energie abstrahlt, oft mehr als beispielsweise die gesamte Milchstraße. Wir sind uns heute sicher, dass wir es hier mit Schwarzen Löchern zu tun haben, die bis zu einem milliardenfachen der Sonnenmasse aufweisen und in die dauernd sehr viel Material strömt, das sich dabei aufheizt und deshalb so hell leuchtet. |
Prof. Dr. Wolfgang J.
Duschl (Text) (links) Prof. Dr. Harald Lesch (Mitte) Dr. Werner Collmar (rechts) |
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Prof. Dr. J. A.
Zensus (links) Dr. Silke Britzen (rechts) |
©HST |
Galaxienhaufen Galaxienhaufen sind Ansammlungen von hunderten Galaxien, die alle durch die Schwerkraft aneinander gebunden sind. Der Raum zwischen den Galaxien ist gefüllt mit einem sehr dünnen Gas, das heißer ist als das Zentrum der Sonne und das man mit Röntgenteleskopen beobachten kann. Galaxienhaufen sind spannende Objekte für das Studium von Galaxien und schwarzen Löchern. |
Prof. Dr. Marcus
Brüggen (Text) |
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©AIP |
Satellitengalaxien Galaxien wie unsere Milchstraße besitzen Satellitengalaxien (Bsp. Milchstraße bisher ca. 30), welche hundert bis millionenfach weniger massereich sind als die Hauptgalaxie und diese in Abständen von 100.000 bis ungefähr einer Million Lichtjahren umkreisen. Sie sind deshalb sehr lichtschwach und nur schwer zu beobachten. Die Bahnen der Satellitengalaxien informieren uns über den Masseninhalt der Hauptgalaxie. Die Anzahl der Satellitengalaxien und deren Anordnung ist ein wichtiges Zeugniss über die Entstehungsgeschichte der Milchstraße. Sie sind also außerordentlich wichtige Objekte, um unsere kosmologische und Galaxien-entstehungs-Theorien sehr kritisch zu testen. |
Prof. Dr. Pavel Kroupa
(links) (Text) |
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©AIP |
Milchstraße Die Milchstraße ist die Galaxie, die das Sonnensystem und uns beherbergt. Sie lässt sich daher besonders gut beobachten. So ist sie die einzige Spiralgalaxie, deren Aufbau und Entwicklung sich im Detail studieren lassen. Dazu gehört die Untersuchung der Zusammensetzung, räumlichen Verteilung sowie der Bewegungen der Sterne und des interstellaren Gases. |
Prof. Dr. Klaas S. de
Boer (links) Prof. Dr. Burkhard Fuchs (Text) (Mitte) Prof. Dr. Reinhard Genzel (rechts) |
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Prof. Dr.
Philipp Richter (links) Prof. Dr. Matthias Steinmetz (Mitte) Prof. Dr. Jürgen Stutzki (rechts) |
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©ESA |
Interstellares und Intergalaktisches
Medium Über 99% des Universums sind im gasförmigen Zustand. Aus dem primordialen Gas bilden sich Galaxien, und aus deren Gas wiederum Sterne, die der Motor für die weitere galaktische Entwicklung sind. Bei diesen Vorgängen findet ein ständiger Materiekreislauf zwischen Sternen und interstellarem Medium (ISM) einerseits, und Galaxien und intergalaktischem Medium (IGM) andererseits statt. Das ISM und IGM befinden sich oft in einem hochgradig nichtlinearen Plasmazustand, dessen Entwicklung wir mit Hilfe aufwändiger numerischer Simulationen untersuchen, um einen Einblick in die Evolution der Materie in unserem Universum zu erhalten. |
Prof. Dr.
Dieter Breitschwerdt (Text) (links) Prof. Dr. Philipp Richter (Mitte) Prof. Dr. Ralf-Jürgen Dettmar (rechts) |
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©NASA |
Sternentstehung Sterne entstehen in dichten Gaswolken, die an manchen Stellen in unserer Galaxie vorhanden sind. Die eigene Schwerkraft der Wolken bewirkt die Entstehung von Sternen. Sie zieht sich das Gas zusammen, sodass das Innere heiß wird. Unter richtigen Bedingungen kommt es im Sterninneren zu Kernfusion und so erschliesst sich ein Stern eine sehr ergiebige Energiequelle. |
Prof. Dr. Thomas Henning
(links) Prof. Dr. Pavel Kroupa (Mitte) Dr. Hans Zinnecker (rechts) |
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Prof .Dr. Ralf S. Klessen (links) Prof. Dr. Jürgen Stutzki (Mitte) Prof. Dr. Andreas Burkert (rechts) |
©NASA |
Sternentwicklung Die Entwicklung der Sterne ist stark von der Masse abhängig, die er zu Beginn seines Lebens hat. Er durchlebt je nach dem welcher Klasse er angehört verschieden Stadien. Unsere Sonne wird zum Beispiel mal ein Roter Riese um dann wieder zu schrumpfen. Am Ende des Lebens erlischt der Stern oder, falls er mit viel Masse angefangen hat, explodiert er. Es gibt viel über das Wirken und das Leben eines Sterns zu berichten. |
Prof. Dr. Klaas S. de
Boer (Text) (links) Dr. Achim Weiß (Mitte) Dr. Roland Diehl (rechts) |
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©NASA |
Supernova (Sternenexplosion) Supernova sind gigantische Explosionen, die das Leben von Sternen beenden und so hell wie Milliarden Sterne einer Galaxie strahlen. In seltenen Fällen wird bei der Explosion auch ein kosmischer Gammablitz erzeugt. Sternexplosionen sind die Geburtsorte von Neutronensternen und Schwarzen Löchern und die stärksten bekannten Quellen von Neutrinos und Gravitationswellen sowie der chemischen Elemente, aus denen die Planeten und Organismen bestehen. |
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Prof. Dr. Wolfgang
Hillebrandt (links) Dr. Hans-Thomas Janka (Text ) (Mitte) Dr. Roland Diehl (rechts) |
©NASA (Röntgendoppelstern) |
Pulsare / Neutronensterne /
Röntgendoppelsterne |
Dr. Werner Becker
((links) Prof. Dr. Joachim Trümper (Mitte) Prof. Dr. Jörn Wilms (rechts) |
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©ESA |
Schwarze Löcher Durch die extrem schnelle Bewegung von Sternen und heftigen Lichtausbrüchen vom Radio-, Infrarot-, bis zum Röntgenbereich konnte nachgewiesen werden, dass sich im Zentrum unserer Milchstrasse ein 4 Millionen Sonnenmassen schweres Schwarzes Loch befindet. Dies ist das uns am nächsten gelegene supermassive Schwarze Loch, welches durch modernste Beobachtungstechniken untersucht wird. |
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Prof. Dr. Reinhard
Genzel (links) Dr. Holger Baumgardt (Mitte) Prof. Dr. Wolfgang J. Duschl (rechts) |
Prof. Dr. Andreas Eckart
(Text) (links) Dr. Roberto Saglia (Mitte) Prof. Dr. Jörn Wilms (rechts) |
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©NASA |
Kosmische Magnetfelder Wie Erde und Sonne besitzen viele Himmelsobjekte ein eigenes Magnetfeld. Die Entstehung dieser kosmischen Magnetfelder ist eine wichtige Frage der modernen Astrophysik und gilt zurzeit noch als grundlegendes Problem, das es zu klären gilt. |
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Prof. Dr. Ralf-Jürgen
Dettmar (Text) (links) Prof. Dr. Klaus G. Strassmeier (Mitte) Prof. Dr. Günther Rüdiger (rechts) |
©NASA |
Planeten allgemein und Magnetfelder Die Planeten und Monde unseres Sonnensystems weisen eine große Vielfalt in ihren Oberflächenstrukturen, den Atmosphären, ihrem inneren Aufbau und den im Inneren ablaufenden dynamischen Prozessen auf. Viele Planeten besitzen ein eigenes Magnetfeld, welches durch einen Dynamoprozess in elektrisch leitenden Kernregionen erzeugt wird. |
Prof. Dr. Ulrich
Christensen (Text) (links) Prof. Dr. Tilman Spohn (rechts) |
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©ESA |
Extrasolare Planeten Die Frage sind wir allein im Universum, ist wahrscheinlich die interessanteste Frage, die Lebewesen stellen können. Leben kann nicht irgendwo im Weltraum entstehen, sondern benötigt Planeten als Untergrund und Entwicklungsfeld. Die "lebendigen" Planeten müssen eine ganze Reihe von Anforderungen erfüllen - das Phänomen Leben ist durchaus wählerisch. Die Suche nach Planeten um andere Sterne gehört zu den zentralen Projekten der modernen Astrophysik. Seit fast 15 jahren werden immer mehr extrasolare Planeten entdeckt. Einige davon sind bereits nahe am Korridor möglicher lebenstragender Objekte. Die Suche geht weiter. |
Prof. Dr. Thomas
Henning (links) Prof. Dr. Harald Lesch (Text)(Mitte) Dr. Hans Zinnecker (rechts) |
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Dr.
Eike Guenther (links) Prof. Dr. Wilhelm Kley (rechts) |
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©NASA |
Sonne Die Sonne ist der Stern im Zentrum unseres Planetensystems, welches demnach auch Sonnensystem genannt wird. Die Sonne ist für das Leben auf unserem Planeten von großer Bedeutung. Ihr Durchmesser misst etwa das 109-fache des Erddurchmessers, was unter dem geschätzten Mittelwert für Sterne liegt. Da sie der Stern ist, der unserer Erde am nächsten liegt, kann sie von der Erde aus gut beobachtet werden. |
Prof. Dr. Sami K.
Solanki (links) Dr. Alexander Warmuth (Mitte) Prof. Dr. Harald Lesch (rechts) |
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Sonne SOHO ©NASA |
Sonnenwind Der Sonnenwind entsteht in der Korona der Sonne und strömt von dort mit Überschallgeschwindigkeit (400 bis 800 km/s) in alle Richtungen des Sonnensystems. Erst weit jenseits der Planeten trifft er hochverdünnt bei etwa 100 Astronomischen Einheiten (1 AE = 150 Millionen km) auf das interstellare Medium und kommt zum Stillstand. Der zuweilen böige Sonnenwind verursacht in Gestalt von magnetischen Plasmawolken Störungen im erdnahen Weltraum (Weltraumwetter). |
Prof. Dr. Eckart
Marsch (Text) (Bild) |
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© NASA |
Planeten des Sonnensystems Neben der Erde umkreisen noch sieben weitere Planeten unsere Sonne: Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Sie zählen zu den wenigen astronomischen Objekten, die mit Raumsonden erreicht werden können. Besonders in den letzten Jahren hat auf diese Weise unser Wissen erheblich zugenommen. Aber auch durch Beobachtungen aus der Ferne, unter dem Einsatz neuester Technologien, gelingt es immer wieder, den Planeten weitere Geheimnisse zu entlocken. |
Dr. Konrad Dennerl (Text) (links) Prof. Dr. Tilman Spohn (Mitte) Prof. Dr. Harald Lesch (rechts) |
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Merkuroberfläche ©NASA |
Merkur Merkur ist der sonnennächste Planet in unserem Sonnensystem. Daher ist vor allem seine starke Wechselwirkung mit der Sonne von großem wissenschaftlichen Interesse. Ursache sind zum einen die Gravitationskräfte, die den Planeten verformen, zum anderen der Sonnenwind, der die Oberfläche Merkurs mit Ionen bombardiert und mit seinem Magnetfeld das schwache innere Feld des Planeten beeinflusst. |
Dr. Markus Fränz (Text)
(Bild) |
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©NASA (Venusoberfläche) |
Venus Der dritthellste Himmelskörper am Firmament ist sowohl der erdnähste als auch erdähnlichste Planet im Sonnensystem. Doch obwohl die Venus, im Bezug auf Größe und Masse, unserem Heimatplaneten fast gleicht, besitzt sie im Gegensatz zu diesem eine extrem lebensfeindliche Atmosphäre. Die Frage warum sich die beiden "Zwillinge" so unterschiedlich entwickelt haben, ist eines der interessantesten Rätsel der Planetenforschung. |
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Dr. Konrad Dennerl (links) Dr. Markus Fränz (Mitte) Dr. Richard Moissl (Text) (rechts) |
©NASA (Marsmission) |
Mars Mars ist der Planet in unserem Sonnensystem, der der Erde am ähnlichsten ist, was die Chemie und die Langzeitentwicklung des Planeten angeht. Deshalb helfen Marsstudien unseren eigenen Planeten besser zu verstehen. Eine Frage ist hier von ganz besonderer Bedeutung: Wieso gibt es Leben auf der Erde? Marsstudien helfen auch hier der Antwort näher zu kommen. Auch wenn es niemals gelingen sollte, primitive Lebensformen auf dem Mars nachzuweisen, dann bleibt diese Frage geheimnisvoller denn je: Warum nur bei uns? |
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Dr. Konrad Dennerl (links) Dr. Walter Goetz (Text) (rechts) |
©NASA |
Der Mond Die Erde und der Mond sind als binäres System untrennbar miteinander verbunden. Der Mond gibt uns als erdnächster Himmelskörper einen Blick in die Frühgeschichte des Sonnensystems. Die Spuren dieser Vergangenheit sind auf der Erde seit langem ausgelöscht. Im Gegensatz dazu steht der Mond, der einfacher aufgebaut ist und keine Plattentektonik aufweist. Bei ihm sind die Erosionsvorgänge auf die Einschläge von Meteoriten begrenzt. Aufgrund von umfangreichen Datenarchiven besteht die Hoffnung, dass wir Einsichten in die Zusammenhänge zwischen geologischer Evolution und der internen sowie thermischen Entwicklung eines planetaren Körpers gewinnen können, die zu unserem generellen Verständnis der Entwicklung von Planeten beitragen wird. |
Dr. Urs Mall (Text)
(Bild) |
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Jupiter und Sonde Galileo © NASA Saturn und SondeCassini © NASA |
Jupiter und Saturn Jupiter und Saturn sind die beiden größten Planeten in unserem Sonnensystem. Jupiter und Saturn sind die kleinen Brüder der in anderen Sonnensystemen gefundenen Gasplaneten. Beide Gasriesen beherbergen Ringsysteme und viele Monde, die die Planeten umkreisen. So sind der Jupitermond Io mit seinen vielen schwefelspeienden Vulkanen, der Jupitermond Europa mit einem unterirdischen Ozean, der Saturnmond Enceladus mit seinen wassersprühenden Geysiren und der Saturnmond Titan mit einer dichten Atmosphäre nur einige Beispiele für die Vielfalt der Objekte. Ein Verständnis der Abläufe im Innern dieser Planeten und Monde als auch der in ihrer Umgebung ablaufenden hochinteressanten physikalischen Prozesse sind sehr wichtig um die Entwicklungsgeschichte unseres Sonnensystems zu verstehen. Besonders die wissenschaftlichen Instrumente an Bord der Raumsonden Galileo und Cassini, die den Jupiter und den Saturn umkreisten bzw. noch umkreisen, haben uns wesentliche bahnbrechende neue Erkenntnisse über diese faszinierenden Welten geliefert. |
Dr. Norbert Krupp (Bild) (Text) |
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Astronomen beobachten heutzutage Licht im gesamten
Wellenlängenbereich des elektromagnetischen Spektrums: Radio-, Mikrowellen, Infrarot, sichtbares Licht, Ultraviolett- und Röntgenstrahlung, bis hin zu Gamma-Strahlung. Nur der Radio- und der optische Bereich sind vom Erdboden aus beobachtbar. In allen anderen Spektralbereichen ist die Atmosphäre mehr oder weniger undurchsichtig, so dass man astronomische Beobachtungen nur vom Weltraum aus, oder von hoch fliegenden Ballons und Flugzeugen aus, durchführen kann. Je nach Wellenlängenbereich kommen dabei verschiedene Nachweismethoden zur Anwendung, die oft nur mit aufwendigen technologischen Entwicklungen einhergehen. Die astronomischen Signale werden heutzutage durchweg elektronisch aufbereitet und dargestellt. (Text Prof. Stutzki) |
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©AIP |
Teleskope (mit deut. Beteiligung) Astronomen benutzen Teleskope um das schwache Licht weit entfernter Objekte zu bündeln und nachzuweisen. Je größer das Teleskop um so mehr Licht sammelt es, und schwächere Signale können damit nachgewiesen werden. Ein großes Teleskop erlaubt es, die Richtung des einfallenden Lichts genauer zu bestimmen und damit kleine Details in dem zu untersuchenden Objekt abzubilden. Die mechanische Genauigkeit der optischen Komponenten eines Teleskops muss Bruchteile der Lichtwellenlänge betragen. Der Bau von Teleskopen stellt deshalb höchste technologische Anforderungen an die Ingenieure. Durch das Zusammenschalten mehrerer Einzelteleskope können extrem große Teleskope simuliert werden, die in dieser Größe gar nicht gebaut werden könnten; dies ist die sogenannte Technik der Interferometrie. |
Prof. Dr. Joachim Trümper
(links) Dr. Andreas von Kienlin (Mitte) Prof. Dr. Klaus G. Strassmeier (rechts) |
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Prof. Dr. Jürgen Stutzki
(Text) (links) Prof. Dr. Ralf-Jürgen Dettmar (Mitte) Prof. Dr. Thomas Henning (Text) (rechts) |
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GREGOR auf Teneriffa ©... |
Sonnenteleskope mit deut. Beteiligung In einer Kooperation zwischen Kiepenheuer Institut für Sonnenphysik, MPG und dem AIP werden auf Teneriffa zwei Sonnenteleskope betrieben. Das Vakuum -Turm-Teleskop gehört zu den wissenschaftlich produktivsten Sonnenteleskopen, und mit dem benachbarten GREGOR-Teleskop wird ab 2010 das größte Sonnenteleskop weltweit in Betrieb gehen. Die Teleskope ermöglichen die detaillierte Untersuchung von Prozessen und Strukturen mit einer räumlichen Ausdehnung von unter 100 km. Spektroskopische Methoden erlauben die Bestimmung aller relevanten Parameter der Sonnenatmosphäre, wie Temperatur- und Magnetfeldverlauf. |
Dr. Andreas Lagg
(Text) (Bild) |
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© MPI für Radioastronomie |
Radioteleskope (Effelsberg) Das 100m Radioteleskop des Max-Planck-Institutes für Radioastronomie in Effelsberg (bei Bad Münstereifel) ist eines der größten vollbeweglichen Radioteleskope der Welt. Das Teleskop ist für Beobachtungen von Radiowellen zwischen dem dm- und mm-Wellenlängenbereich einsetzbar. Der Hauptbereich der Beobachtungen erstreckt sich auf Messungen der kontinuierlichen Radiostrahlung und der Radiospektroskopie. Wegen seiner hohen Empfindlichkeit ist das Teleskop ein kaum verzichtbarer Bestandteil von VLBI (Very Long Baseline Interferometry) Beobachtungen. Mit dieser Technik des weltweiten Verbunds von Radioteleskopen wird das höchste Auflösungsvermögen in der Astronomie erreicht. (Text: Dr. Silke Britzen) |
Prof. Dr. J. A.
Zensus (Bild) |
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©Uni Bonn |
Radioteleskope (LOFAR) LOFAR ist ein europäisches Netzwerk von Radioteleskopen, das dank des innovativen Designs das größte Teleskop der Welt bilden wird. Mit ihm lässt sich der Himmel in einem Frequenzband beobachten, das bis- lang kaum erforscht ist. Dieser Bereich des Spektrums erschließt neue physikalische Prozesse und hat zu vielen Entdeckungen, wie z. B. den Pulsaren, dem kosmologischen Mikrowellenhintergrund oder dem Vorkommen von Molekülen im All geführt. Somit öffnet LOFAR ein neues Fenster zum Universum, das es erlaubt, in eine frühe Phase des Universums zu blicken, kosmische Magnetfelder zu messen und Millionen von neuen Galaxien zu entdecken. |
Prof. Dr. Marcus
Brüggen (Text) (links) Prof. Dr. Ralf-Jürgen Dettmar (Mitte) Prof. Dr. J. A. Zensus (rechts) |
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© SKA Project Office and XILOSTUDIOS |
Radioteleskope (SKA) Ab 2012 soll das Square Kilometre Array (SKA) als dann grösstes Radioteleskop der Welt in Westaustralien oder Südafrika gebaut werden. In einer Ausdehnung von 3000 km sollen Einzelantennen mit einer Gesamtsammelfläche von einem Quadratkilometer zu einem Interferometer mit höchster Empfindlichkeit zusammengeschaltet werden, um die Frühphasen des Universums (erste Sterne, Galaxien, Quasare) zu untersuchen. Der nutzbare Wellenlaengenbereich soll sich von 100 MHz bis 25 GHz erstrecken. (Text: Dr. Silke Britzen) |
Prof. Dr. J. A.
Zensus (links) Prof. Dr. Ralf-Jürgen Dettmar (Mitte) Prof. Dr. Marcus Brüggen (rechts) |
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© NASA, DLR |
Infrarot-Teleskop (SOFIA) |
Prof.
Dr. Alfred Krabbe (Bild) |
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INTEGRAL © ESA |
Hochenergie-Weltraumteleskope Die Hochenergiestrahlung des elektromagnetischen Spektrums, ultraviolett, Röntgen- und Gammastrahlung, wird von der Erdatmosphäre vollständig absorbiert. Um den Astrophysikern Beobachtungen auch in diesen Wellenlängenbändern zu ermöglichen, in denen die energiereichsten Objekte des Universums untersucht werden können, wie z.B. Weiße Zwerge, Neutronensterne, leichte und schwere Schwarze Löcher und auch die vielfältige Gammastrahlen-Ausbrüche, die so genannten Gamma-Ray Bursts, sind technisch aufwändige Satellitenmissionen nötig. Die derzeit aktiven Hochenergie-Weltraumteleskope mit deutscher Beteiligung, sind die Röntgenobservatorien XMM-Newton und Chandra sowie die Gammastrahlensatelliten INTEGRAL und das Fermi Gamma-Ray Space Telescope. |
Dr. Werner Collmar
(Text) (links) Dr. Andreas von Kienlin (Text) (Mitte) Prof. Dr. Joachim Trümper (rechts) |
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©XMM-Newton |
Röntgenastronomie Röntgenastronomie beschäftigt sich mit der Beobachtung des Universums im Röntgenbereich des elektromagnetischen Spektrums. Dadurch kann man besonders hochenergetische Phänomene beobachten, wie sehr kompakte Sterne und schwarze Löcher sowie das heiße Gas zwischen den Galaxien. Bekannte Röntgenteleskope befinden sich auf den Satelliten CHANDRA und XMM-Newton. |
Prof. Dr. Marcus
Brüggen (Text) (links) Prof. Dr. Joachim Trümper (rechts) |
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©Uni-Heidelberg |
Entfernungs- und Positionsbestimmung Die Messung der Positionen, Bewegungen und Entfernungen von Sternen und die Bestimmung der Zeit sind eng miteinander verknüpfte Fachgebiete, die wichtige Auswirkungen auf fast alle anderen Bereiche der Astronomie haben. Gaia und Hipparcos sind die leistungsfähigsten Instrumente, die zu diesem Zweck gebaut wurden bzw. werden. |
Dr. Ulrich Bastian
(Text) (links) Prof. Dr. Klaas S. de Boer (rechts) |
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©AIP |
Computersimulation Mit kosmischen Objekten lässt sich nicht experimentieren. Diese Rolle nehmen in der Astronomie Computersimulationen ein. Mit ihnen lassen sich die komplexen Prozesse, die unser Universum gestalten, systematisch untersuchen und visualisieren. Von Beobachtung gelieferte Schnappschüsse des Universums können so zu einem kosmischen Film zusammengefügt werden. |
Prof. Dr. Matthias
Steinmetz (Text) (links) Prof. Dr. Ralf S. Klessen (links) Prof. Dr. Marcus Brüggen (rechts) |
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Dr. Volker Springel
(links) Dr. Holger Baumgardt (Mitte) Prof. Dr. Andreas Burkert (rechts) |
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Die Geschichte der Astronomie ist eines der größten Abenteuer menschlichen Forschergeistes. Von der einfachen Betrachtung des gestirnten Firmaments vor Jahrtausenden ist es dem Menschen gelungen, ein detailliertes Bild des Universums, seiner Objekte und in ihm ablaufenden Prozesse zu entwerfen. Astronomen, Mathematiker, Techniker und Philosophen aller Epochen und Länder haben daran mitgewirkt. Wer die Wissenschaft Astronomie verstehen möchte, ihre Methoden und Denkweisen nachvollziehen, findet in der Geschichte ein reiches Arsenal spannender Stories voller Erfolgen, aber auch Irrtümern, Umwegen und Rückschlägen. Trotz aller Fortschritte steckt das Universum für uns auch heute noch voller Rätsel. | |
Prof. Dr.
Dieter B. Herrmann (Text) (Bild) |
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©A.20 |
Astronomie für Kinder und Jugendliche Wohl kaum eine Wissenschaft ist besser geeignet Kinder und Jugendliche für Naturwissenschaften zu begeistern als die Astronomie. Wer empfindet keine Faszination beim allabendlichen Anblick des Himmels, und wer denkt dabei nicht oft : "Was für Geheimnisse und versteckte Welten mögen im Universum verborgen sein?". Nirgendwo sonst liegen Wirklichkeit und Fiktion so dicht beieinander. Was liegt da näher als diese Faszination zu nutzen um das Interesse der "Forscher von morgen" zu wecken? |
Dr. Werner
Becker (Text) (Bild) |
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