"An der Schwelle zur Gravitationswellenastronomie", Univ. Bonn
Ein Vortrag von Dr. Peter Aufmuth (Univ. Hannover) an der Universität Bonn
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Wann |
28.05.2009 von 20:00 bis 21:30 |
Wo | Universität Bonn |
Name | Dr. Michael Geffert |
Kontakttelefon | (0228) 733648 |
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Albert Einstein hat unsere Vorstellungen von Raum und Zeit gründlich verändert. Nach der Allgemeinen Relativitätstheorie wird der Raum durch die in ihm enthaltenen Massen verändert. In der Nähe einer Masse ist der Raum gekrümmt, und die Zeit verläuft dort langsamer als weit von ihr entfernt. Beschleunigte Massen erzeugen Störungen in der Krümmung des Raums, die sich wellenförmig ausbreiten (Gravitationswellen). Sie führen zu winzigen Abstandsänderungen zwischen den im Raum enthaltenen Objekten. Wellen nachweisbarer Stärke werden nur von astrophysikalischen Quellen ausgesandt (Supernovae, Pulsare, Neutronensterne, Schwarze Löcher, Urknall).
Kilometerlange Laserinterferometer sollen diese Wellen empfangen. Seit 2002 sind weltweit vier solcher Detektoren in Betrieb, einer davon ist GEO600 in der Nähe von Hannover. Die Anlagen sind bereits empfindlich genug, um Signale aus der Milchstraße nachweisen zu können. Leider sind solche Ereignisse selten; deshalb wird weiterhin an einer Erhöhung der Detektor-Empfindlichkeit gearbeitet, um auch Nachbargalaxien beobachten zu können. Zu kleinen Frequenzen hin überlagern seismische Störungen das Signal. Deshalb ist ein Detektor mit fünf Millionen km langen Meßstrecken im All geplant (LISA), der 2018 starten soll. Die erfolgreiche Beobachtung von Gravitationswellen wird einen neuen Zweig der Astronomie begründen, der grundsätzlich andere Informationen über das Weltall liefert als die herkömmliche Astronomie.
Anschrift
Hörsaal I
Hauptgebäude der Universität Bonn
Regina-Pacis-Weg 3
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