Lindenplatz - Professoren hautnah"
12. Folge der Talkreihe im Planetarium Cottbus Gast: Professor Matthias Steinmetz, Direktor des Astrophysikalischen Instituts Potsdam
Was |
|
---|---|
Wann |
24.04.2009 von 20:00 bis 21:30 |
Wo | Planetarium Cottbus |
Name | Gerd Thiele |
Kontakttelefon | 0355 713109 |
Termin übernehmen |
vCal iCal |
Thema: Galaktische Archäologie: Ausgrabungen in unserer Milchstraße
Die Milchstraße ist unsere Heimatgalaxis. Zusammen mit der Sonne ziehen circa 100 Milliarden Sterne verschiedenen Alters in einer dünnen Scheibe ihre Kreise um das galaktische Zentrum. Eingebettet ist diese Scheibe in ein ausgedehntes sphärisches System von Sternen, deren Alter zum Teil kaum jünger ist als 14 Milliarden Jahre, dem Alter des Universums. Die Milchstraße ist dabei ein typischer Repräsentant einer ganzen Klasse von Galaxien, den so genannten Spiralgalaxien, wie sie im Universum viele Milliarden Mal vorkommen. Wohl das bekannteste andere Beispiel ist unsere Nachbargalaxis, die Andromedagalaxie. Doch wie hat sich unsere Galaxis gebildet? War es in einem gewaltigen Urkollaps vor 10 Milliarden Jahren oder bildete sie sich langsam durch das sukzessive Verschmelzen kleinerer Galaxien? Ist letzteres der Fall, so sollte es Überreste geben, die von solchen galaktischen Zusammenstößen zeugen. Doch wurden diese Überreste über die Jahrmilliarden bis nahe zur Unkenntlichkeit ausgewaschen. Die neusten Großprojekte vom Boden und im Weltraum erlauben es jedoch, systematisch die Eigenschaften von Millionen von Sternen in unserer Milchstraße zu analysieren und so auch verwaschene Strukturen in unserer Milchstraße und neuerdings auch in der Andromedagalaxie aufzuspüren. Computersimulationen mit den neusten Supercomputern erlauben es dann, die Entstehungsgeschichte unserer Milchstraße und anderer Galaxien zu rekonstruieren.