Musica mundana - Hommage à Johannes Kepler
"Musica mundana - Hommage à Johannes Kepler" ist eine Komposition von Lutz Dreyer. Der Ausgangspunkt für das dreisätzige Werk ist eine elektroakustische Realisation jenes "concentus intellectualis" (= virtuelle "Sphärenmusik", den nach Johannes Kepler die Proportionen der Planetenbahnen entstehen lassen, wenn man sie als musikalische Intervalle versteht. (Harmonices Mundi, V. Buch) Die klangliche Realisation im Surround-Modus kann als akustisches Modell des Planetensystems von Merkur bis Saturn verstanden werden. Vor diesem Klanghintergrund musizieren life im 1. Satz 6 Trompeten, im 2. Satz ein Violoncello solo und im 3. Satz ein Vokalsextett (SSATBB). Jeder der Sätze dauert etwas länger als 12 Minuten. Die Sätze können bei Bedarf auch getrennt oder einzeln aufgeführt werden. Das Werk eignet sich ebenso als Teil eines Konzertprogramms (1. oder 2. Teil) wie als künstlerischer Beitrag zu wissenschaftlichen Veranstaltungen.
Die technischen Parameter der Komposition sind von Keplers Berechnungen der Planetenbahnen und den dafür geltenden Gesetzmäßigkeiten abgeleitet, wobei die von ihm selbst offengelegten Kompromisse hinsichtlich einer Angleichung an das systemische (z.B. Tonart-) Verständnis zur Musik seiner Zeit stillschweigend korrigiert worden sind. Die Komposition verwendet im übrigen eine spezielle Collagetechnik, wobei sich die unterschiedlich gestalteten Teile der Life-Musik sozusagen als subjektives, variables Element vor dem Hintergrund eines quasi objektiven, "immerwährenden", gleichwohl im kosmischen Rhythmus sich verändernden Klanges absetzen und dazu ebenso Kontraste bilden, wie sie sich von Zeit zu Zeit auch mit ihm verbinden, quasi in ihn "eintauchen". Darin sinnbildlich das oben stehende Motto des "Jahres der Astronomie" zu erkennen, entspricht den Intentionen des Komponisten.
Lutz Dreyer ist Professor für Tonsatz, Improvisation und Musiktheorie an der Musikhochschule der Johannes Gutenberg - Universität Mainz. Er bietet auf Wunsch begleitend zur Aufführung seines Werkes einen Vortrag an zum Thema "Musik und Astronomie" mit besonderem Bezug zum Lebenswerk Johannes Keplers.
Eine Vorabaufführung des 1. Satzes ist bereits am 09. 10. 2008 im Rahmen einer Veranstaltung der Mainzer Akademie der Wissenschaften und Literatur erfolgt. Die anderen beiden Sätze liegen bisher nur als Konzept bzw. in Skizzen vor.
Prof. Lutz Dreyer
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